André Backhaus

deutscher Ringer

Erfolge/Funktion:

Europameister 1993

Junioren-Europameister 1989

Jugend-Weltmeister 1988

* 5. März 1970 Lübtheen

Der Lebenslauf des André Backhaus spiegelt selten beispielhaft die Odyssee eines herausragenden Sportlers wider, der aus dem rigiden DDR-System hervor ging und nach der Wende in Deutschland plötzlich auf sich allein gestellt war und dreimal den Verein wechselte. Backhaus brachte es 1993 zwar noch zu Europameisterehren, stand dann aber die längste Zeit im Schatten eines Größeren, Weltmeister Alexander Leipold. Im Gegensatz zum klug abwägenden Leipold ist Backhaus nach eigenem Eingeständnis einer, "der sich nicht groß auf taktische Spiele einlässt", vom Naturell her "wild und ungestüm", wie das Fachorgan Der Ringer urteilte. Die Zeitschrift sah in ihm einen "Sprinter auf der Matte wie einst Martin Knosp" (Mai 1993).

Laufbahn

André Backhaus erlernte in seiner Heimatstadt Lübtheen in Mecklenburg schon von seinem fünften Lebensjahr an den Ringkampf im freien Stil. Sein Bewegungstalent wurde früh erkannt, so durchlief er den DDR-üblichen Werdegang. Zunächst wurde er an die Kinder- und Jugend-Sportschule nach Leipzig delegiert. 1981, mit elf Jahren, erkämpfte sich Backhaus seinen ersten DDR-Meistertitel in der untersten Jugendkategorie. Dies wiederholte er bis zum Jahre 1988 alljährlich. In diesem Jahr ließ er auch ...